Technik
RAKU - ist ein keramisches Brennverfahren im Niedrigbrandbereich (max.
~1060°C), bei welchem die Gegenstände, mit einer dafür geeigneten Glasur
versehen, bei der entsprechenden Ausschmelztemperatur in glühendem Zustand
mittels Zangen dem - üblicherweise - gasbefeuerten Ofen entnommen werden.
Der unmittelbare Kontakt mit der Luft bewirkt bereits erste Veränderungen in
der Glasur: es entstehen - auch hörbar - feine Risse, die sich netzartig über
die Oberfläche des Gegenstandes verteilen. Nach maximal einer Minute an der
Luft kommt der Gegenstand in ein mittels Deckel verschließbares,
nichtbrennbares Behältnis, auf dessen Boden sich absolut trockenes, leicht
brennbares, organisches Material befindet: z.B. Sägespäne in verschiedenster
Größe, Blätter, Nadeln von Nadelbäumen, Stroh, Heu, Meeresalgen,
Zeitungspapier...... Dieses Material entzündet sich natürlich infolge des Kontaktes mit dem noch
immer ca. 600° heißen Gegenstand. Eine Verbrennung benötigt immer
Luftsauerstoff. Wenn man aber nach etlichen Sekunden des Brandes das Behältnis
mittels des Deckels schließt, ist die im Behältnis ursprünglich vorhandene
Luft infolge des Brennvorganges verbraucht, und es beginnt ein
Verbrennungsvorgang in luftsauerstoffarmer Umgebung - der Gegenstand hat ja noch
immer über 500°. Dieser Verbrennungsvorgang - Nachreduktion genannt - bewirkt wesentliche
Veränderungen in der Glasur des Gegenstandes. Die Behältnisse öffnet man nach
einer gewissen Zeit, üblicherweise 10 - 30 min, je nach gewünschter
Nachreduktionswirkung, die wiederum abhängig vom organischen
Nachreduktionsmaterial ist: harzhältige Kiefernnadeln bewirken was anderes als
schlichtes Zeitungspapier. Es entstehen - abhängig von der verwendeten Glasur
Hinzu kommen Nebenwirkungen der organisch-chemischen Bestandteile im
brennbaren Reduktionsmaterial: Meeresalgen bewirken andere Effekte als
Tannen- oder Kiefernnadeln.